"Wenn man seine Sache gut macht, gibt es Applaus."
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Was sagen Sie denjenigen Münchnern, die nie ins Theater gehen, weshalb München ein neues Stadttheater braucht?
Wenn etwas neu ist, macht es neugierig – vielleicht auch diejenigen, die vorher noch nicht im Münchner Volkstheater oder auf dem Viehhofgelände waren. Eine Großstadt hat zum Glück für
alle passende Freizeitangebote: für Sportfans, Genussliebhaber und Kulturinteressierte.
Abgesehen davon ist die jetzige Unterbringung des Volkstheaters schon länger nur noch schwerlich tragbar. Und: Das Theater ist seit vielen Jahren hoch erfolgreich.
Die Renovierung des Gasteig, das neue Kreativquartier in Neuhausen, das neue Konzerthaus am Ostbahnhof und jetzt auch noch das neue Volkstheater – sind das nicht ein bisschen viele Kulturprojekte auf einmal?
Die Stadt wächst, und wir investieren daher auch in die Kultur. Mir ist wichtig, dass wir
Bewährtes stärken und sinnvolle Erweiterungen vornehmen. Unseren meistbesuchten Kulturort,
den Gasteig, werden wir sanieren und zukunftsfähig machen. Das zusätzliche Konzerthaus
im Werksviertel baut der Freistaat für seine Landeshauptstadt. Und das Kreativquartier
haben wir auch noch auf dem Plan, da geht es ja um Wohnen, Arbeiten und Kultur in einer einzigartigen Verbindung. Es wird ein Quartier weiterentwickelt, in dem viel Potenzial steckt. München boomt, daher können wir solche Vorhaben zum Glück auch finanziell stemmen.
Die Stadt wächst, und wir investieren in die Kultur.
Steckt dahinter nicht auch ein Bedürfnis Münchens nach Bedeutung und Repräsentation?
Und wenn das so wäre? Dann würde es die Bedeutung von Kultur unterstreichen. Und die Kulturlandschaft Münchens ist ja in der Tat etwas, das nach außen strahlt.
Welche Gemeinsamkeiten sehen Sie bei der Politik und dem Theater?
Man muss fähig sein, sich in andere hineinzuversetzen. Und seine Rolle gut beherrschen. Oft ist man im Scheinwerferlicht, ab und zu hat man Lampenfieber. Und wenn man seine Sache gut macht, gibt es Applaus. (lacht)
Am Marionettentheater haben Sie eine kleine Rolle eingesprochen und es gibt dort eine Dieter-Reiter-Figur. Ist von Ihnen schauspielerisch noch mehr zu erwarten?
Auch wenn ich viele Talente habe: Im Vordergrund steht das Amt des Oberbürgermeisters.
Im Ruhestand sehen wir weiter. Da kann ich dann ja immer noch ein Ensemble der Bürgermeister a. D. gründen ...
Welches Theaterstück ist Ihnen in Erinnerung geblieben?
„Der Brandner Kaspar”. Mein Geheimtipp: die Theater-Wiesn-Kombi buchen. Ist aber immer schnell ausverkauft.
Was wünschen Sie dem neuen Volkstheater?
Toi, toi, toi! Und viele begeisterte Theaterbesucher!