Friedrich Dürrenmatt
Friedrich Reinhold Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen bei Bern geboren. Als Sohn eines protestantischen Pfarrers gab Dürrenmatt seinen Plan, Maler zu werden, schon während des Studiums der Germanistik, Philosophie und Naturwissenschaften (1941-45) zugunsten des Schreibens auf. Seine produktivsten und erfolgreichsten Jahre als Dramatiker erlebte er zwischen 1952 und 1962, als seine Hauptwerke "Die Ehe des Herrn Mississippi", "Der Besuch der alten Dame" und "Die Physiker" entstanden, die auch außerhalb des deutschsprachigen Raums große Beachtung fanden. Danach wandte sich Dürrenmatt mehr der Theaterpraxis zu. Er war von 1967 bis 1969 als Direktionsmitglied und Regisseur am Basler Stadttheater und von 1970 bis 1972 als Berater des Zürcher Schauspielhauses tätig. In dieser Zeit verfasste er Bearbeitungen klassischer Dramen - von Shakespeare über Lessing und Büchner bis Strindberg -, die er teils selbst inszenierte.
Seine in den 1970er-Jahren verfassten Stücke stießen auf Ablehnung, worauf der Autor mit heftigen Angriffen auf den Kulturbetrieb reagierte, bis er sich nach dem Misserfolg von "Achterloo" (UA 1983, Neufassung 1988) von der Theaterarbeit zurückzog. Trotz der Verwendung mythologischer und historischer Stoffe weisen Dürrenmatts Dramen deutlichen Zeitbezug auf.
Neben seiner schriftstellerischen Arbeit beschäftigte sich Dürrenmatt auch mit Malerei und Grafik. Seine Kunstwerke spiegeln seine intellektuellen Interessen und seine tiefe Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz wider. Dürrenmatt erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein literarisches Schaffen und sein künstlerisches Wirken. Seine Werke werden bis heute auf Bühnen und in Literaturkreisen auf der ganzen Welt geschätzt und sind Teil des kulturellen Erbes der Schweiz.