Animal Farm
Alle Tiere sind gleich. Das ist das wichtigste der neuen Gebote, die nach der Rebellion der Tiere auf der Herrenfarm aufgestellt werden. Nieder mit der Ungleichheit. Nicht länger soll der Mensch über das Tier herrschen, ihre Arbeit ausgebeutet, ihre Erzeugnisse gestohlen oder das Tier geschlachtet werden. Nachdem der Bauer vertrieben ist, bleibt die Farm in Klauen, Pfoten und Hufen der Tiere. Alles wird geschwisterlich geteilt und die Symbole der Knechtschaft zerstört. Die Schweine, die als die klügsten Tiere gelten, übernehmen die Leitung der neuen Farm. Doch nach und nach schleichen sich alte Muster in diese Ordnung: immer mehr Privilegien schaffen ein immer spürbareres Gefälle zwischen den Schweinen und den anderen Tieren…
Orwell schrieb die Fabel 1945 als Allegorie auf die russische Revolution. In Sapir Hellers Inszenierung erscheint sie darüber hinaus aber als grundlegende Reflexion über Macht und die Dialektik von gesellschaftlichen Veränderungen. Die Frage nach Gleichheit ist heute umso drängender: kann durch das Gebot, etwas Besonderes sein zu müssen, auch eine totalitäre Gleichheit entstehen? Wer bestimmt, wie die Norm auszusehen hat, wer sich worein integrieren soll und wie mit Menschen umgegangen wird, die nicht in das Raster passen?
Besetzung
"Heller arbeitet in ihrer sehr stimmigen Produktion den Kern der Vorlage heraus - und übersetzt ihn ins Allgemeingültige. Dass sie dabei nie in moralinsauer daherkommt, sondern ihre Inszenierung ein kreatives Spiel mit den Mitteln des Theaters ist, lässt den Abend gelingen." (TZ)
"In Kombination mit eigens komponierter Musik von Ralph Heidel wird Orwells Botschaft auf vielschichtige Weise transportiert und erreicht damit bei der Premiere ein begeistertes Publikum." (Crescendo)
"Kleine Meisterwerke sind van Leens Kostüme: keine niedlichen Verkleidungen für den Kinderfasching, sondern prägnant charakterisierende Versatzstücke, mit denen der menschliche Körper immer sichtbar bleibt." (Abendzeitung)