Arbeit und Struktur
Als sich der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf am 26. August 2013 das Leben nahm, starb mit ihm einer der begabtesten, wichtigsten und wirkungsmächtigsten Autor*innen des noch jungen 21. Jahrhunderts. Seine literarische Schaffensphase umfasste kaum mehr als zehn Jahre, und es sind nur wenige Bücher, die er hinterlassen hat. Die aber haben ein Schwergewicht, das seinesgleichen sucht. Sein Thriller "Sand" gewann den Preis der Leipziger Buchmesse, "Tschick" wurde innerhalb weniger Jahre zu einem millionenfach aufgelegten Klassiker der neuen deutschen Literatur (und des Deutschunterrichts). Und über "Arbeit und Struktur" schrieb der Literaturwissenschaftler Michael Maar: "Bei aller Hochschätzung für Herrndorfs Romane – sein Blog 'Arbeit und Struktur' steht ihnen an literarischem Rang nicht nach. Es gibt in der Geschichte der Tagebücher nichts, was ihm gleichkäme an Takt, Wärme, dunklem Witz, Sarkasmus und stillem Grauen." "Arbeit und Struktur" ist Herrndorfs Tagebuch seines angekündigten Todes. Nachdem bei ihm 2010 ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert worden war, stürzte er sich in einen unvergleichlichen Schaffensrausch. Er schrieb weiter Bücher im Wettlauf gegen den Tod und dachte zugleich in seinem Internet-Blog öffentlich über das Leben, das Sterben, die Liebe, die Kunst, die Freundschaft, das Weltall und den ganzen Rest nach. Über drei Jahre währte dieses literarische Projekt, dem täglich zehntausende Leser*innen folgten – bis zu seinem unvermeidlichen Ende, das der Autor selbst setzte.
Zum 10. Todestag inszeniert Adrian Figueroa ("Biedermann und die Brandstifter", "Das Tribunal") Herrndorfs großen Text über den Abschied von der Welt.
Besetzung
"Doch bei allem Bühnenzauber mit Lightshow, Musik und reichlich Nebel gelingt den Mimen und dem Regieteam von Adrian Figueroa ein poetisches Requiem auf einen außergewöhnlichen Schriftsteller." - Westdeutsche Zeitung
"„Arbeit und Struktur“ sollte man gesehen
und gelesen haben. Nicht, um etwas
über den Tod zu erfahren, sondern über
das Leben." - Rheinische Post
Hinweise zur Inszenierung
- Einsatz von Stroboskoplicht
- Die Inszenierung thematisiert u.a. schwere Erkrankung und Suizid