Lichtspiel
Georg Wilhelm Pabst ist einer der erfolgreichsten Regisseure der Weimarer Republik. Als "Meister des Schnitts" wird er bezeichnet oder wegen seiner politischen Filme als "der rote Pabst". Als er allerdings Anfang der dreißiger Jahre nach Amerika emigriert, nützt ihm der Ruhm der Weimarer Republik wenig. Immer wieder wird er mit bekannteren Kollegen verwechselt, die Warner Brothers bieten ihm zwar einen Film an, dieser floppt jedoch an den Kassen und bei der Kritik. Und so macht sich Pabst kurz darauf zusammen mit seiner Familie zu einer besonderen Rückreise auf: während die meisten anderen Kunstschaffenden ins Ausland fliehen, folgt er einer Einladung von Goebbels' Filmindustrie und kehrt ins Deutsche Reich zurück. Dort wartet ein Pakt mit dem Teufel auf ihn. Der Familiensitz ist in der Hand vom nationalsozialistischen Haushälter und die künstlerische Arbeit, die ihm angeboten wird, soll selbstverständlich linientreu sein. Währenddessen werden auch seine Frau Trude und sein Sohn Jakob von verschiedenen Bereichen des Nazisystems vereinnahmt.
Daniel Kehlmanns gefeierter Roman erzählt von Selbstverrat, dem Streben nach Ruhm um jeden Preis und dem Selbstverlust, der damit einhergeht. Christian Stückl bringt den Bestseller nun erstmals auf die Bühne.
Besetzung
"Kehlmanns Fabulieren wird auf der Bühne zur Wahrheit." - Süddeutsche Zeitung
"Immer wieder lässt Stückl die vermeintliche Ruhe dieser Menschen aufbrechen, plötzliche Ausbrüche von Wut und Gewalt lassen ihre Gefährlichkeit aufscheinen. Der Abend verharmlost nichts." - Abendzeitung
"Herzlicher Applaus, vereinzelt Standing Ovations." - Garmisch-Partenkirchener Tagblatt
Hinweise zur Inszenierung
- Die Inszenierung thematisiert Krieg, Tod und Antisemitismus
- Der Roman "Lichtspiel", auch wenn er sich in Vielem an den Lebensgeschichten des historischen G. W. Pabst und seiner Familie orientiert, ist ein Werk der Fiktion; so gab es etwa keinen Sohn mit Namen Jakob. Pabsts Filme sind bis heute zugänglich; allein "Der Fall Molander", gedreht in den letzten Kriegsmonaten in Prag, gilt als verschollen. Über die Umstände der Dreharbeiten ist praktisch nichts bekannt.