Die Goldberg-Variationen
Der Regisseur Mr. Jay will das Alte Testament als große Show auf die Bühne bringen. Das Problem ist nur, dass außer seinem Regieassistenten Goldberg niemand so recht auf ihn hören will, und auch dieser hat seinen eigenen Kopf. Auf den Proben läuft somit alles schief. Die technischen Abteilungen scheitern an ihren Einsätzen und die Schauspieler*innen, die Jays Suche nach Wahrhaftigkeit nicht folgen können, sehen in ihm nur den Tyrann. Sie wissen alles besser, allen voran Terese Tormentina, der Superstar der Produktion und die Angebetete des Regisseurs. Sie will die Eva partout nicht nackt spielen und lässt Jays Avancen kalt abblitzen. Da mag er sich in der Rolle des Spielleiters noch so gottgleich fühlen, vor ihr macht er sich zum Affen.
Das Theater ist ein einziges Chaos. Dabei geht es doch um die Meilensteine der Menschheitsgeschichte: die Vertreibung aus dem Paradies, den ersten Mord, die Verkündung der Zehn Gebote usw. usf. Mitten drin: Ein Gott, der versucht das Chaos zu ordnen und sein Volk zum Glauben zu bekehren. So wird beim vergeblichen Proben der Schöpfung die Bühne zum Spiegel der Welt und all ihrer Unzulänglichkeiten.
Besetzung
"Die Konsequenz, mit der Stückl an seinem Lebensthema arbeitet, der Auseinandersetzung mit Katholizismus, Glauben und Antisemitismus, ist bezwingend und erfrischend." (Süddeutsche Zeitung)
"Zudem glückt das Zusammenspiel, vor allem aber die Gratwanderung zwischen krachendem Klamauk un den ernsten Passagen. 'Muss Theater gefallen?' wird einmal gefragt. Natürlich nicht. Aber hier tut es das. Langer, heftiger Applaus." (Münchner Merkur)
"Als gäbe es gar keine Krise, entfaltet Christian Stückl ein verschmitzt entspanntes Sommertheater im Auftrag des Herrn." (Abendzeitung)