Alien Disko #6

Bei 13 & God treffen die amerikanischen Alternative-HipHop-Legenden Adam "doseone" Drucker, Jeff "jel" Logan, Jordan Dalrymple und Dax Pierson von den Bands themselves und subtle und dem stilbildenden Label Anticon auf Markus Acher, Michael Acher und Cico Beck von The Notwist… gegründet 2004 veröffentlichten sie zwei melancholisch-euphorische, überbordende Alben und spielen nun nach über einem Jahrzehnt exclusiv auf der Alien Disko wieder zusammen. 

Astrid Sonne ist eine dänische Komponistin, die zur Zeit in London lebt und seit einiger Zeit Furore mit ihrer sehr eigenwilligen Mischung aus elektronischen Experimenten, klassischer Komposition und wunderbaren Melodien macht. Auf ihrem aktuellen Album stellt sie ihre Stimme und Songs noch mehr in den Mittelpunkt der komplexen Arrangements und kreiert futuristische Indie-Popsongs aus barocken Bratschenlinien , verfremdeten Akustik-Instrumenten und harschen Elektronikbeats.

Die englische Percussionistin Bex Burch mischt Improvisation und Komposition auf ganz unkonventionelle Art ( "messy minimalism" nennt sie das selbst ) und spielt in wechselnden Formationen mit einigen der spannendsten aktuellen Musiker*innen hypnotische, intensive und atemberaubende Konzerte auf teils selbstgebauten Marimba-und Percussion-Instrumenten. Sie besucht die Alien Disko mit ihrem neuesten Trio zusammen mit dem amerikanischen Gitarristen Che Chen und dem englischen Tuba-Spieler Oren Marshall. Che Chen ist Gitarrist der fantastischen 75 Dollar Bill und hat mit ihnen bereits einmal die Disko begeistert, Oren Marshall war Mitglied der legendären Sons of Kemet. Bex Burch wird am Samstag- Nachmittag außerdem beim Optimal-Instore-Konzert zum ersten Mal überhaupt mit Roman Norfleet vom Cosmic Tones Research Trio zusammenspielen.

Console ist das Elektro-pop-Bandprojekt von Martin Gretschmann, der als ex-Mitglied von The Notwist deren Sound maßgeblich mitprägte und inzwischen als DJ  Acid Pauli die Welt bereist. 1998 veröffentlichte er das legendäre Album "Rocket in the pocket" voller tanzbarer, melancholischer Hits und einem sofort erkennbaren, eigenen Stil, der viele Fans fand, z.B. auch Björk, die das Stück "Crabcraft", mit ihren Vocals versehen zu einem Song des Albums "Vespertine" machte. Martin Gretschmann wird mit seiner 5-köpfigen, originalen Console-Band nach vielen Jahren zum ersten Mal "Rocket in the pocket" und andere Hits live spielen…ein Fest.

"Threnody for the KhoiSan" ist der Titel des Debütalbums von Garth Erasmus aus Kapstadt, Südafrika, das Ende April 2024 auf dem renommierten Label TAL, betrieben von Stefan Schneider, erschien.

Garth Erasmus setzt sich seit 1985 aktiv für die Anwendung des indigenen Wissens der KhoiSan – dem indigenen Volk Südafrikas und der umliegenden Regionen – ein, das von Politik bis zu Musik reicht. Von 1999 bis 2012 war er Mitglied der südafrikanischen First Nation Aktivist*innengruppe Khoi Khonnexion und bei seinen regelmäßigen Auftritten in Europa auch Teil der Hamburger Band Kante. Garth Erasmus ist immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln wie selbstgebauten Blas-und Streich-Instrumenten, Elektronik und Fieldrecordings und seine einzigartigen und charismatischen Auftritte vereinen Folk fernab von Traditionsverpflichtung, Ambientklänge und Free Jazz. Auf der Disko wird er begleitet von Carina Khorkhordina - Trompete, Ruth May -Viola, Stefan Schneider-Synthesizer, Peter Thiessen - Cello, Modularsynthesizer, Micha Acher -Sousaphon.

Die Musik der Cotopla Boyz ist ein energiegeladener, schweißtreibender und schizophrener Trip voller Überraschungen und Adrenalin. Die in Bogotá gegründete Band ist die neueste Sensation aus dem kolumbianischen Underground: ein wilder, explosiver Mix aus kolumbianischer Folklore und psychedelischem Futurismus, Sun Ra und die Beastie Boys im Cumbia-Raumschiff.

Schon seit 1998 kreiert der in Bogotá lebende kolumbianische Komponist, Produzent und Multiinstrumentalist Eblis Álvarez in seinem Laborstudio unter dem Namen Meridian Brothers ein verrücktes Gebräu aus allen erdenklichen psychedelischen Klängen. Mit dem 2024 erschienenen Konzeptalbum "Mi Latinoamérica Sufre" wird das Potenzial der E-Gitarre in einem tropisch-lateinamerikanischen Kontext erkundet, woraus ein furchtloses Klangexperiment voller Erfindungsreichtum, Verspieltheit und Emotionen entstanden ist. Die Musik schöpft Inspiration aus den rhythmisch komplexen, tanzbaren Traditionen des afrikanischen Highlife und der Soukous-Gitarrenmusik, gespielt mit der anarchischen Energie des Bogota-Underground. Wir sind extrem glücklich, die Meridian Brothers endlich auf der Disko begrüßen zu können… eine Band, die mit ihrem freien und unberechenbaren Spirit die Idee der Alien Disko von Anfang an beeinflusst haben.

"Hometown to Come" heißt das zweite Solo-Album der Singer-Songwriterin Minhwi Lee aus Seoul, Südkorea, das ihr euphorische Kritiken bei der internationalen Presse bescherte, und wie schon der Erstling innerhalb von Tagen ausverkauft war. Minhwi Lee ist eine sehr wichtige und dabei schwer zu fassende Protagonistin der südkoreanischen Indie-Szene. Sie startete mit dem wilden Punk-Folk-Duo Mukimukimanmansu, ist inzwischen eine der renommiertesten Filmkomponistinnen Südkoreas, spielt Piano in einem Free-Jazz-Trio und Bass in einer Thrash-Metal-Band.

Auf ihren zwei Solo-Alben singt sie intime, fragile Folksongs mit orchestralen, vielschichtigen Arrangements, poetisch und anrührend.

Die bahnbrechende Musikerin Moonchild Sanelly kommt den langen Weg aus Kapstadt zu uns, und jeder, der sie einmal live gesehen hat, weiß, dass ihre Konzerte ein besonderes Erlebnis sind.

Ihr charakteristischer Sound, den sie selbst als "Future-Ghetto-Funk" beschreibt, bewegt sich zwischen Amapiano, Gqom (südafrikanische Subgenres von House), Grime, Pop, House und R&B. Mit elektrisierenden Live-Shows und selbst entworfenen extravaganten Outfits wurde sie in ihrem Heimatland zum Superstar und fand bald eine internationale Fangemeinde. Sie ist weltweit auf Festivals wie SXSW, Primavera und Glastonbury aufgetreten und hat mit internationalen Superstars wie Self Esteem, Wizkid, Beyoncé und Gorillaz zusammengearbeitet.

Flöte, Harfe, Schlagzeug - was nach einem akustischen Kammermusikensemble klingt, ist in Wirklichkeit etwas ganz anderes: Blanche Lafuente, Rafaëlle Rinaudo und Delphine Joussein bauen zwar fragile Momente in ihre Konzerte ein, aber die Französinnen treiben ihr Spiel gerne in Richtung Noise und komplexer, repetitiver, energetischer Klangtexturen. Auch wenn es Anleihen an musikalische Traditionen gibt, diese experimentelle, elektroakustische Band klingt komplett neu und einzigartig und wir freuen uns sehr, dass wir sie für die Alien Disko einladen konnten.

Der in Oakland ansässige Produzent und Musiker Mike Walti hat unter dem Namen Organi zwei schillernde Alben aufgenommen, voller Verweise in die psychedelischen 60s, aber auch mit dem Wissen eines HipHop-Produzenten und Anleihen an elektronischere Indiebands wie Broadcast und Stereolab.  Gastsängerinnen singen auf Französisch, Spanisch und englisch über analogen Orgelmelodien, krachigen Beats und Samples aus alten Nouvelle-Vague-Filmen. Für die Disko hat Mike Walti eine exklusive Band mit Musiker*innen aus San Francisco, Berlin und München zusammengestellt, die seine Songs mit ihm live spielen werden. 

Die Band popo ist eine wunderbar eigenartige und absolut einzigartige Instrumental-Band aus Kobe, Japan, die man nicht vergessen wird, hat man sie einmal live gesehen.

2004 gegründet spielen  Nobuki Yamamoto, Masafumi Ezaki und Tomota Kitamura ohne Mikrophone und Anlage mit zwei Trompeten und einer Orgel charmant ihre wunderbaren Stücke, inspiriert von Jamaikanischen Rocksteady, ostasiatischer Folklore, Popmusik, Jazz und vielem anderen.

Masafumi Ezaki hat als Mitglied von Gratin Carnival bereits letztes Jahr die Alien Disko besucht, und für die LP "the orchestra in the sky" haben die Münchner Hochzeitskapelle drei Kompositionen von popo mit ihnen zusammen aufgenommen.

"Spinnen" sind ein Punk-Noise/Krautrock-Duo aus München, bestehend aus Veronica Burnuthian und Sophie Neudecker. In ihren Songs verarbeiten sie Themen aus ihrem Alltag direkt und unmittelbar… eigen und wunderbar laut. Es geht ihnen bei ihrer Musik nicht um Selbstverwirklichung, sondern um Freiheit, Austausch und Spaß.

Notwist-Schlagzeuger Andi Haberl arbeitete über mehrere Jahre an seinem Solo-Debut, das im Juni 2024 auf Alien Transistor veröffentlicht wurde. "Das Ergebnis fühlt sich für mich wie eine Mischung aus Gold Panda und Fourtet gemischt mit Krautrock, Steve Reich und Filmmusik an", sagt Haberl. "Ich wollte Stimmungen kreieren, die mich berühren – und im Idealfall auch andere." Live präsentiert er die Musik von SUN zusammen mit Isabelle Klemt (u.a. Solistenensemble Kaleidoskop), Maria Schneider (Dota, Agnes Obel) und Markus Rom (Oh no noh) … hypnotisch, verspielt und vielschichtig mit Banjo, Keyboards, Glockenspiel, Gitarre, allerlei Elektronik, Schlagzeug und vielem mehr.

Das Cosmic Tones Research Trio aus Portland wurde vom Altsaxophonisten und Komponisten Roman Norfleet, dem Cellisten und Multiinstrumentalisten Harlan Silverman und dem Pianisten Kennedy Verrett, der auch eine Vielzahl von Blasinstrumenten spielt, gegründet und kreiert mit dieser ungewöhnlichen Instrumentierung  kammermusikalischen Spiritual-Jazz mit Ambient-Passagen,  Anklängen an Gospel, Blues und dem visionären New Thing der 60er Jahre. Das Cosmic Tones Research Trio folgt den Pfaden von Musikern wie Sun Ra, Alice Coltrane und Pharoah Sanders und spielt Musik, die sowohl meditativ als auch fordernd ist.

Seit ihrer Gründung vor über einem Jahrzehnt in Halifax haben sich The Orielles von ihren Lo-Fi-DIY-Indie-Ursprüngen zum inspirierten Avant-Pop entwickelt und sind eine der spannendsten neuen Bands aus England. Mit ihrem letzten Album Tableau haben sie ein experimentelles Doppelalbum produziert, und mithilfe ungewöhnlicher Songformen, Improvisation, atonaler Electronica und Tape-Loops magische Popsongs geschaffen, die gleichermaßen eigen wie eingängig sind.

Bianca Wilson (Banjo, Spoons, Gesang) Rebekah Bouche (Resonatorgitarre, Gesang) und Ray Aggs ( Violine, Gesang ) aus England spielen ihre sehr eigene Form traditioneller amerikanischer Musik…Banjo-Melodien aus den Appalachen, früher New Orleans Jazz und alles dazwischen. Sie spielen die alten, zeitlosen Standards auf ihre eigene, lebendige und neu interpretierte Art und Weise, holen sie in die Jetztzeit und setzen damit die Tradition fort, diese reichhaltige und großzügige Musik neu zu interpretieren und weiterzuentwickeln.

Seit mehr als 10 Jahren komponiert und singt die japanische Singer-Songwriterin Yuko Ikema wundervolle melancholische Popsongs. Sie begann mit Veröffentlichungen auf dem majikick-label Label ihrer Freunde Tenniscoats, mit denen sie bis heute oft zusammenarbeitet und auftritt. In Japan ist sie für ihre intimen und berührenden Konzerte bekannt und das Alien Disko Festival wird die erste Gelegenheit sein, sie in Europa live zu sehen und zu hören.

Bei einigen Stücken wird sie von der Münchner Akustik-Combo Hochzeitskapelle begleitet, die, als große Fans, zwei ihrer Stücke zusammen mit ihr aufnehmen durften.