Don Karlos
Spanien im 16. Jahrhundert: König Philipp II. regiert mit harter Hand über ein Weltreich, das von Intrigen durchzogen und von der tödlichen Kontrolle der Inquisition geprägt ist. Niemandem ist zu trauen, sodass sich der Argwohn des Despoten auch gegen den eigenen Sohn Don Karlos richtet. Ganz zu Recht, denn die heimliche Liebe des Kronprinzen zu seiner Stiefmutter Elisabeth beginnt, die Grundfesten des Königreichs zu erschüttern. Das Begehren des Prinzen wird Teil eines Machtkampfes, der Privates und Politisches untrennbar miteinander verknüpft.
In diese Verstrickungen gerät Don Karlos‘ Jugendfreund Marquis von Posa, der aus den aufständischen niederländischen Provinzen an den Hof zurückkehrt. Im Gepäck führt er eine Vision von Freiheit und Toleranz mit, die sowohl Hoffnung als auch Verderben birgt. Zwischen den Mächtigen entsteht ein Netz aus Verrat, Idealismus und zerstörerischen Leidenschaften, das die Figuren an die Grenzen ihrer Überzeugungen und ihrer Menschlichkeit führt.
Schillers "Don Karlos" ist mehr als ein Historiendrama: Es ist eine flammende Anklage gegen Unterdrückung und Despotismus und ein Plädoyer für die Ideale der Aufklärung, die bis heute nichts an Aktualität verloren haben. In einer Welt, die vom Streben nach Macht und der Sehnsucht nach Gerechtigkeit zerrissen ist, stellt das Stück weiterhin existenzielle Fragen: Was bedeutet Freiheit, und welchen Preis ist man bereit, für sie zu zahlen?
Besetzung
"Die Inszenierung schafft es aber, sich aus diesem Genre […] zu befreien, ohne die Spannung im Publikum abflauen zu lassen. Es kehrt am Ende zurück zum bitteren Ernst, zu dem, was hier auf der Bühne auf dem Spiel steht: die Freiheit von Europa." – Süddeutsche Zeitung
"Die Macht ist um der Macht willen da; sie hat keine positive Ausrichtung. Das arbeitet Intendant Stückl präzise und stringent aus seiner gut und kräftig gekürzten Fassung für sein Haus heraus." – Münchner Merkur
"Christian Stückl inszeniert Schillers 'dramatisches Gedicht' und Portrait der Inquisitionszeit – auf einer weltpolitisch anmutenden Bühne, die Platz für aktuelle Assoziationen, großen Auftritte und lange Abgänge bietet." – nachtkritik.de
Hinweis zur Inszenierung
Bei der Inszenierung kommt es zum Einsatz von Schreckschusswaffen.