Blutbuch

von Kim de l'Horizon in einer Fassung von Jan Friedrich

Jan Friedrich debütierte in der vergangenen Spielzeit mit seinem ungewöhnlichen Zugriff auf Büchners "Woyzeck" am Theater Magdeburg und wurde mit der Inszenierung zum Radikal jung Festival nach München eingeladen. Aktuell brachte er mit seinem Team den mit dem Deutschen und dem Schweizer Buchpreis ausgezeichneten Roman "Blutbuch" von Kim de l’Horizon in einer eigenen Fassung auf die Bühne im Theater Magdeburg.

Kim de l’Horizon hat in vielerlei Hinsicht eines der wichtigsten Bücher der letzten Jahre geschrieben: "Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in 'Blutbuch' nach einer eigenen Sprache. Welche Narrative gibt es für einen Körper, der sich den herkömmlichen Vorstellungen von Geschlecht entzieht?" Mit diesen Worten verlieh die Jury 2022 den Deutschen Buchpreis an de l’Horizon.

Ausgangspunkt des Romans ist die beginnende Demenz der Großmutter, die die Erzählfigur Kim veranlasst, sich schreibend mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und Fragen vor allem an die familiäre mütterliche Linie zu stellen. Kim de l’Horizons berührende, humorvolle und vielschichtige Generationenerzählung über Geschlechteridentität, die Weitergabe von Traumata, das Sprechen und das Verschweigen wird in Magdeburg in einer Fassung von Jan Friedrich auf die Bühne gebracht. Die Kernfrage, die ihn und sein Team dabei beschäftigt: Welche Erfahrungen, welches Erbe, welche Prägungen werden wie an nächste Generationen weitergegeben?

2 Stunden 5 Minuten, keine Pause
Altersempfehlung ab 16 Jahren
Premiere am
Theater Magdeburg
Regie & Kostüme Jan Friedrich
Bühne Alexandre Corazzola
Video Nico Parisius
Musik Friedrich Byusa Blam
Dramaturgie Katrin Enders

Besetzung

Iris Albrecht
Anton Andreew
Julia Buchmann
Marcel Jacqueline Gisdol
Oktay Önder
Michael Ruchter
Carmen Steinert
Trailer
Mehr Lesen auf dem Festivalblog
Pressestimmen

"Diese Produktion muss man sehen und lieben. [...] Dass ein noch so junger Roman [...] zu einem so fulminanten Theatererlebnis wird, so etwas geschieht nicht oft." - Nachtkritik

"Schlussendlich ist 'Blutbuch' ein mutiges, elektrisierendes Stück für alle, die mit der Frage hadern warum sie so sind, wie sie sind. Und geht es nicht allen so - zumindest manchmal?" - Volksstimme 

"[Es] geschieht etwas, das im Theater nur sehr selten passiert. Man wird so sehr in diesen Prozess, in diese Kim-Welt hineingezogen, dass man nach den zwei Stunden kaum fassen kann, wieder in das Leben vor dem Theater zurückzukehren. Der Abend entwickelt einen Sog." - MDR

 

Mehr Lesen auf dem Festivalblog

Hinweise zur Inszenierung

In Blutbuch kommen explizite Beschreibungen sexueller Handlungen vor. Stellenweise wird rassistische Sprache benutzt.