Sommerpause im Theater: Was passiert hinter den Kulissen?
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Wenn am 23. Juli mit "Felix Krull" die letzte Aufführung der aktuellen Spielzeit endet, heißt es: Sommerpause. Das Münchner Volkstheater wird für knapp zwei Monate in den Tiefschlaf versetzt, ehe Ende September die neue Spielzeit eröffnet wird. Aber ist in der Zeit überhaupt niemand im Theater anzutreffen?
Nicht ganz, wie Carsten Lück, der technische Leiter des Münchner Volkstheaters zu berichten weiß: "Das gesamte Team ist zwar im Urlaub, aber unsere Haustechniker sind im Wechsel da. Denn in der Sommerpause fallen Restarbeiten im Haus an, für die während der Spielzeit keine Zeit blieb." Dabei handelt es sich um Wartungsarbeiten an den haustechnischen Anlagen. Genauer gesagt geht es darum, Mängel an der Maschinentechnik zu beheben.
Beim Stresstest überprüfen wir die gesamte Anlage in ihren verschiedenen Abläufen, um Fehler zu reproduzieren, die uns bereits während der Spielzeit aufgefallen sind.
Das betrifft vor allem die Bühne 1, die einem sogenannten Stresstest unterzogen wird: "Beim Stresstest überprüfen wir die gesamte Anlage in ihren verschiedenen Abläufen, um Fehler zu reproduzieren, die uns bereits während der Spielzeit aufgefallen sind. Dadurch können wir feststellen, was in der Anlage genau passiert, um die Fehler anschließend zu beseitigen." Neben den Haustechnikern sind auch einige Ingenieur*innen vor Ort, die den Stresstest begleiten. Lück betont jedoch, dass das nichts Außergewöhnliches sei: "Jedes Theater ist ein Unikat, auch unsere Bühne. Bei uns gab es vor der Eröffnung des neuen Hauses jedoch fast keinen Probelauf. Das hing vor allem mit der verzögerten Bauzeit und der Pandemie zusammen."
Ausgenommen von der technischen Abteilung ist der Rest des Hauses allerdings in Ferien. Katharina Osterhammer, Disponentin, spricht wohl für das gesamte Team, wenn sie von ihrer Vorfreude auf die lange Auszeit erzählt, denn "ein Spielbetrieb von 7 Tagen in der Woche erlaubt, abgesehen von einem verlängerten Wochenende eigentlich keinen Urlaub. Für das gesamte Team ist das daher der erste lange Urlaub seit September 2022."
Und damit das mit dem langen Urlaub auch klappt, ist für Beschäftigte am Theater festgelegt, dass die 6 Wochen Urlaub zusammenhängend in den Theaterferien werden sollen. Das künstlerische Betriebsbüro um Katharina Osterhammer hofft, dass es mit einem leeren Schreibtisch in den Urlaub starten kann und sich während der Sommerpause nichts am ersten Spielplan bis Anfang November ändert, der bereits zu großen Teilen parallel zum laufenden Betrieb entstand.
Die Sommerpause mag zwar offiziell bis Ende September gehen, doch das gilt nicht für das Team. Die künstlerischen Abteilungen, die Technik und auch das Ensemble kehren nach sechs Wochen Pause bereits am 4. September zurück. Denn damit die neue Spielzeit am 29. September eröffnet werden kann, muss der gesamte Betrieb erst wieder hochgefahren werden. In der Ton- und Beleuchtungsabteilung etwa wird nach der Wartung die gesamte Technik wieder installiert, die künstlerischen Gewerke gehen wieder in die Produktion und auf den Bühnen werden die Proben für die Eröffnungspremieren fortgesetzt, die bereits vor der Sommerpause starteten.
Wer im Theater arbeitet, muss also eine große Portion Ausdauer mitbringen, um die lange Zeit bis zur Sommerpause durchzuhalten. Doch das Schöne in der Zeit kurz vor der Sommerpause sei, wie Osterhammer erklärt, "dass das gesamte Haus alles für den ersehnten Urlaub vorbereitet und wir nach sechs Wochen gemeinsam als Team in die neue Spielzeit starten."